Motions in flag spaces with spherical trajectories-- -A transformation principle (Q686660)

Ein bisher ungelöstes Problem der euklidischen Kinematik ist die Bestimmung aller Bewegungsvorgänge des dreidimensionalen euklidischen Raumes \(E_ 3\) mit sphärischen Bahnen. Der Autor gibt in der vorliegenden Arbeit ein Übertragungsprinzip an, das es ermöglicht, die analoge Fragestellung für den dreidimensionalen Flaggenraum (zweifach isotropen Raum) vollständig zu lösen. Ein Flaggenraum \(I_ 3^{(2)}\) ist hierbei ein dreidimensionaler affiner Raum \(A_ 3\), der über eine Absolutfigur \(\{\omega,F,f\}\) metrisiert wird, wobei \(\omega\) die Fernebene von \(A_ 3\), \(f\) eine Gerade in \(\omega\) und \(F\) einen mit \(f\) bizidenten Punkt bezeichnet. Die Sphären in \(I_ 3^{(2)}\) besitzen in affinen Koordinaten die Darstellung \(Ax^ 2+2Bx+2Cy +2Dz +E=0\) und umfassen für \(A=0\) die Ebenen, die als Sonderfälle von Sphären betrachtet werden. Die außerordentlich elegante Idee des Übertragungsprinzips -- die einen Ansatz von E. Borel, R. Bricard und E. Duporcq verallgemeinert -- beruht auf der Untersuchung der linearen Unterräume des siebendimensionalen Vektorraumes \(V=\{ \omega_ 0Y^ 2_ 1+\sum^ 6_{i=1}\omega_ iY_ i \mid \omega_ 0,\ldots,\omega_ 6 \in \mathbb{R}\}\) von Polynomen, der zu einem projektiven Raum \(P_ 5(\nu)=V | \mathbb{R}\) -- dem Bedingungsraum -- erweitert werden kann. Jede Sphärenbedingung, d.h. die Forderung, daß ein Punkt auf einer Sphäre des \(I_ 3^{(2)}\) läuft, stellt dann ein Polynom aus \(V\), d.h. einen Punkt aus \(P_ 5\) dar. Die beiden zentralen Aussagen der Arbeit, mit denen das Problem gelöst werden kann, sind die beiden folgenden: (a) Bezeichnet \(H_ 6\) die Hyperebene \(\omega_ 6=0\), so sind genau die Punkte von \(P(V)\backslash H_ 6\), die in der Hyperfläche \(\Theta \cdots \omega_ 2 \omega_ 6- \omega_ 3 \omega_ 4=0\) liegen Sphärenbedingungen. (b) Jeder maximale Bewegungsvorgang mit sphärischen Bahnen besitzt eine rationale Parameterdarstellung zweiten Grades. Ist der Bedingungsraum \(T \subset P(V)\) \(r\)-dimensional, so ist der zugehörige maximale Bewegungsvorgang \(5-r\)-parametrig. Desweiteren werden in der Abhandlung konjugierte Bewegungsvorgänge und ihre Bedinungsräume sowie die eindimensionalen Unterräume von \(\Theta\) samt ihrer geometrischen Deutung untersucht.