Auxiliary functions in transcendental number theory (Q969418)

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Auxiliary functions in transcendental number theory
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    Auxiliary functions in transcendental number theory (English)
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    7 May 2010
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    Verf. diskutiert in der Transzendenztheorie auftretende Hilfsfunktionen. Zuerst waren diese völlig explizit, bei Liouville (1844) das Minimalpolynom der zu untersuchenden algebraischen Zahl, in Hermites Transzendenzbeweis für \(e\) schon deutlich komplizierter: Die von ihm konstruierte Hilfsfunktion war das erste Beispiel von Padé-Approximationen, die später Anwendungen auf hypergeometrische Funktionen fanden. Als nächstes werden Interpolationsformeln besprochen, die bei der Untersuchung des folgenden Weierstraßschen Problems auftraten: Gibt es zu jedem nicht leeren \(\mathcal{A}\subset\overline{\mathbb{Q}}\) ein ganz transzendentes \(f:\mathbb{C}\to\mathbb{C}\) mit \(\{\alpha\in\overline{\mathbb{Q}}:f(\alpha)\in\overline{\mathbb{Q}}\}=\mathcal{A}\)? Die positive Beantwortung dieser Frage zeigte, dass weitere Bedingungen hinzuzufügen sind, will man Transzendenzkriterien erhalten. Eine Möglichkeit war, hier \(\overline{\mathbb{Q}}\) etwa durch \(\mathbb{Z}\) zu ersetzen: Dies führte zum Studium ganzer ganzwertiger Funktionen (Pólya 1915, Gel'fond 1929). Der Zusammenhang mit der Transzendenztheorie wurde erst richtig klar, als Gel'fond (ebenfalls 1929) die Transzendenz von \(e^\pi\) bewies und damit einen Spezialfall des siebten Hilbert-Problems löste. In ähnliche Richtung gehen neuere Untersuchungen von \textit{T. Rivoal} [Int. J. Number Theory 5, 185--208 (2009; Zbl 1178.11050)], der lange in Vergessenheit geratene Interpolationsformeln von \textit{R. Lagrange} [Acta Math. 64, 1--80 (1935; Zbl 0011.01401)] u.a. zu einem Irrationalitätsbeweis für \(\zeta(3)\) verwendete. Die o.g. einfache Liouvillesche Konstruktion wurde von Thue (1909) auf mehrere Variablen verallgemeinert, der das Dirichletsche Schubfachprinzip erstmals in die Theorie diophantischer Approximationen einbrachte. Siegel (1921) entwickelte diese Idee weiter und wandte sie 1932 erstmals auf Transzendenzfragen an, was 1934 zur vollen Lösung des siebten Hilbert-Problems durch Gel'fond bzw. Schneider führte. Aus ihren Lösungen wurden generellere Methoden herauspräpariert, die etwa ab 1950 sehr allgemeine Transzendenzsätze nach sich zogen, z.B. das Schneider-Lang-Kriterium in einer oder mehreren Variablen. Weiterentwicklungen dieser Methoden führten zu tiefen Resultaten über Modulfunktionen. Ein anderer, auf Mahler (1929) zurückgehender Ansatz verwendet Hilfsfunktionen, für deren Existenz ein simpler Schluss aus der linearen Algebra ausreicht. Schließlich hat Laurent (1991) erfolgreich Interpolationsdeterminanten für Transzendenzuntersuchungen benutzt, die allerdings eine Basiswahl erforderlich machen. Kurz darauf hat Bost mit Ergebnissen aus der Arakelov-Theorie gezeigt, wie man von einer derartigen Wahl loskommen kann.
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