New theory of light waves. (Q1563166)

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New theory of light waves.
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    New theory of light waves. (English)
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    1868
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    Die der Theorie zu Grunde liegenden Vorstellungen sind folgende: der freie Aether wird als ein isotropes Medium betrachtet, das transversale Wellen von äusserst kleiner Amplitude fortpflanzen kann, und dessen Atome in die Zwischenräume der ponderablen Körperatome eindringen. Während der Bewegung üben die beiden Arten von Atomen gegenseitig eine Einwirkung auf einander aus, aber nur auf sehr kleine Entfernungen. Diese Wirkungen, obwohl sehr gross gegenüber der Kleinheit der Bewegungen beim Licht, können doch an sich nur einen äusserst kleinen Werth haben, da sonst endliche Bewegungen der ponderablen Molecüle (z. B. beim Schall) einen merklichen Widerstand durch den Aether erfahren müssten. Man muss daher annehmen, dass die Elasticität des Aethers eine ausserordentlich grosse ist für Schwingungen mit sehr kleiner Amplitude (da die Fortpflanzungsgeschwindigkeit sehr gross ist), dass aber die alastischen Kräfte aufhören, den Ausschlägen proportional zu sein, sobald diese eine messbare Grösse annehmen. Für den Aether innerhalb der ponderablen Körper wird die Annahme gemacht, dass sein Zustand identisch sei mit dem des freien Aethers, ähnlich wie zwei Gase, die sich ohne chemische Wirkung mischen, dieselbe Elasticität und Dichtigkeit behalten, als wäre jedes Gas allein. Wäre im Ruhezustande eine Wirkung zwischen Aether und ponderablen Theilchen vorhanden, so müsste sich diese Wirkung im Innern der Körper aufheben, weil die Wirkung nach allen Richtungen dieselbe ist. Nur an der Grenze könnte eine Aenderung im molecularen Zustande des Aethers stattfinden, wogegen aber die bei der Reflexion und Brechung stattfindende Continuität der Schwingungen spricht; dies rechtfertigt die obige Annahme. Trifft nun eine Lichtwelle auf einen durchsichtigen Körper, so können zwei Fälle eintreten; entweder bleiben die ponderablen Molecüle unbeweglich, während die zwischen ihnen enthaltenen Aethertheilchen schwingen, und absorbiren keinen Theil der Bewegung; oder die ponderable Materie vollführt Schwingungen, die mit den Aetherschwingungen übereinstimmen. Herr B. entscheidet sich für die letztere Annahme. Unvollkommen durchsichtige Körper sind dann diejenigen, die nicht mit dem Aether übereinstimmend schwingen können. Trifft eine Lichtwelle auf einen solchen Körper, so findet eine Vertheilung derselben statt; im Innern des Körpers entstehen Vibrationen von anderer Wellenlänge, deren Wirkung die Erwärmung des Körpers ist, die wir aber nicht mehr als Licht empfinden. Die Uebereinstimmung der Schwingungen des Aethers und der ponderablen Theilchen definirt Herr B. so, dass die Lage der ponderablen Molecüle in jedem Augenblick von der Lage der umgebenden Aethertheilchen, und nur von dieser allein abhängt. Sind \(u, v, w\) die Verrückungen eines Aethertheilchens, dessen Coordinaten im Ruhestande \(x, y, z\) sind, so ist in einem kleinen Raume die Lage der Aethertheilchen bestimmt durch \(u, v, w\) und die partiellen Differentialquotienten dieser Grössen nach \(x, y, z\). Die Verrückungen \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) der ponderablen Theilchen müssen daher von denselben Grössen abhängen und sich, da \(u, v, w\) sehr klein sind, als lineare Functionen derselben entwickeln lassen. Bei dieser Entwickelung berücksichtigt Herr B. noch die ersten und zweiten Differentialquotienten der \(u, v, w\). Es lassen sich nun die elastischen Gleichungen für die Aetherbewegung auf die bekannte Art aufstellen (cf. Lamé, leçons sur l'élasticité des corps solides), nur dass zu den Gleichungen für \(u, v, w\) noch ein Glied hinzukommt, das von \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) abhängt. Die Gleichungen nehmen dann folgende Form an \[ (\lambda +\mu)\frac{d \theta}{dx} + \mu \varDelta_{2} u-\varrho_{1} \frac{d^{2} u_{1}}{dt^{2}}= \varrho \frac{d^{2} u}{dt^{2}}, \] wozu noch zwei ähnlich gebildete Gleichungen für \(v\) und \(w\) kommen. Hier bedeutet, wie bei Lamé, \(\varDelta_{2}\) das Symbol \[ \varDelta _{2} u=\frac{d^{2} u}{dx^{2}}+ \frac{d^{2} u}{dy^{2}}+ \frac{d^{2} u}{dz^{2}}, \] \(\theta\) die räumliche Dilatation \[ \theta = \frac{du}{dx}+ \frac{dv}{dy}+ \frac{dw}{dz}, \] \(\lambda\) und \(\mu\) sind constant. \(\varrho\) ist die Dichtigkeit des Aethers, \(\varrho_{1}\) die der ponderablen Materie. Es handelt sich nun darum, für \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) die Werthe zu ermitteln, welche in die obigen Gleichungen einzusetzen sind. Hierbei werden die verschiedenen Medien folgendermassen unterschieden: \textit{Isotrop} heisst ein Medium, dessen Bewegungsgleichungen sich nicht ändern, wenn man das orthogonale Coordinatensystem mit einem beliebigen andern vertauscht. -- \textit{Symmetrisch} heisst jedes Medium, bei dem man die Richtung einer beliebigen Axe in die entgegengesetzte umwandeln kann, jedes andere heisst \textit{unsymmetrisch.} Die gewöhnlich isotrop genannten Medien sind nach dieser Bezeichnung \textit{isotrop-symmetrisch}, die Flüssigkeiten, welche die Polarisationsebene drehen, \textit{isotrop-unsymmetrisch.} Alle Krystalle gehören zu den \textit{fast isotropen} und \textit{fast symmetrischen Medien.} Für \textit{isotrope} Medien werden nun aus der Betrachtung der Bedingungen der Isotropie die folgenden Ausdrücke für \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) abgeleitet: \[ u_{1}= Au+B( \frac{dv}{dz}- \frac{dw}{dy})+C \frac{d \theta}{dx}+D \varDelta_{2}u, \] \[ v_{1}=Av+B( \frac{dw}{dx}- \frac{du}{dz})+C \frac{d \theta}{dy}+D \varDelta_{2}v, \] \[ w_{1}=Aw+B( \frac{du}{dy}- \frac{dv}{dx})+C \frac{d\theta}{dz}+D \varDelta_{2}w. \] Soll das Medium gleichzeitig symmetrisch sein, so ist \(B=0.\) Setzt man diese Ausdrücke in die obigen Gleichungen ein, so ergeben sich für \(B\lessgtr 0\) zwei transversale circularpolarisirte Wellensysteme; beide Systeme, in denen die Schwingungsrichtung eine entgegengesetzte ist, setzen sich an jeder Stelle zu einer linear polarisirten Schwingung zusammen, für welche als erste Annäherung das Biot'sche Drehungsgesetz gilt. Um die Dispersion abzuleiten, muss man in der Entwickelung von \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) auch die höheren Differentialquotienten betrachten. Durch Einführung der particulären Integrale, welche den Lichtschwingungen entsprechen, lassen sich die höheren Differentialquotienten durch die vorher betrachteten ausdrücken, und man erhält dann für \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) Ausdrücke von derselben Form wie vorher, nur dass die Coefficienten \(B, C, D\) nicht constant sind, sondern sehr schnell convergirende Reihen bilden, die nach negativen Potenzen der Wellenlänge fortschreiten. Es ergiebt sich daraus das Cauchy'sche Dispersiongesetz (das jetzt aber nur für den Aether innerhalb der Körper gilt), und ein allgemeineres Gesetz über die Drehung der Polarisationsebene. Für krystallinische Medien gelten die obigen Werthe für \(u_{1}, v_{1}, w_{1}\) nicht mehr; solche Medien betrachtet Herr B. als fast isotrop und fast symmetrisch, da sich die Bewegungsgleichungen bei Vertauschung eines rechtwinkligen Coordinatensystems mit einem andern nur wenig ändern. Als erste Annäherung ergeben sich für solche Medien die folgenden Ausdrücke von \(u_{1} v_{1} w_{1}\): \[ u_{1}=A(1+ \alpha)u+B( \frac{dv}{dz}- \frac{dw}{dy})+C \frac{d \theta}{dx}+D \varDelta_{2} u, \] \[ v_{1}=A(1+\beta)v+B(\frac{dw}{dx}- \frac{du}{dz})+C \frac{d \theta}{dy}+D \varDelta_{2}v, \] \[ w_{1}=A(1+\gamma)w+B( \frac{du}{dy}- \frac{dv}{dx})+C \frac{d \theta}{dz}+D \varDelta_{2}w, \] wo \(\alpha, \beta, \gamma, B\) sehr kleine Grössen sind. Daraus ergiebt sich, wenn man \(B=0\) setzt, die \textit{Fresnel'sche} Theorie der doppelten Strahlenbrechung, nur dass die Schwingungen nicht genau, sondern nur nahezu transversal sind. Bei weiterer Annäherung würde man auch für solche Medien das Dispersionsgesetz, sowie die Dispersion der optischen Axen finden. Nimmt man aber \(B\) nicht \(=0\), sondern nur sehr klein an, so ergiebt sich, dass ein unsymmetrischer Krystall in jeder Richtung 1) eine nahezu longitudinale Welle fortpflanzen kann, deren Geschwindigkeit dieselbe ist, als wäre das Medium symmetrisch, 2) zwei nahezu transversale (quasi-transversale) Wellen mit verschiedener Fortpflanzungsgeschwindigkeit. Die Schwengungen in diesen beiden Wellen sind elliptisch; beide Ellipsen haben dasselbe Axenverhältniss, ihre grossen Axen stehen aufeinander senkrecht, und die Schwingungen beider sind entgegengesetzt gerichtet. Die grossen Axen beider Ellipsen haben dieselbe Richtung wie die geradlinigen Schwingungen in dem correspondirenden symmetrischen Medium. Das Axenverhältniss variirt mit der Farbe und den Winkeln, welche die Wellennormale mit den optischen Axen bildet. -- Eine Vergleichung der aus des Verfassers Formeln folgenden Werthe der Verzögerung des ordentlichen und ausserordentlichen Strahles im Quarz zeigt eine gute Uebereinstimmung mit den Beobachtungen von Jamin. Zum Schluss rechtfertigt Herr B. seine Annahme, dass die Elasticität des Aethers innerhalb und ausserhalb der ponderablen Körper dieselbe ist. Cauchy hat gezeigt, dass man bei der Reflexion und Brechung nur dann den Erscheinungen entsprechende Gesetze erhält, wenn man die Continuitätsbedingungen annimmt, d.h., wenn man annimmt, dass die Verrückungen \(u, v, w\) und ihre ersten Differentialquatienten in jedem Punkt denselben Werth haben; dies kann aber nur stattfinden, wenn die Elasticitätskonstanten \( \lambda, \mu\) für beide Medien dieselben sind.
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